Erfahrungsberichte zur Graphologie
Firmen und Personalberater
„Graphologische Gutachten und das diagnostische Denken ganz allgemein unterstützen vielfältige Entscheidungsprozesse sowie die persönliche Reflexion und Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, beispielsweise in der Führung und Zusammenarbeit, in der Teambildung, Personalauswahl, besonders auch in Krisensituationen, wie zum Beispiel der beruflichen Neuorientierung, in der Konflikterkennung und Konflikthandhabung usw. Zudem kann ich in einem Beratungsprozeß (z.B. Führungscoaching) einerseits die Persönlichkeit meines Kunden rascher erfassen und gezielter vorgehen, andererseits ermöglicht das graphologische Gutachten dem Kunden, sich auf eine vertiefte Selbstreflexion einzulassen.
Durch die Form, die Struktur und die Formulierung der Gutachten spricht der verbale Text die Menschen besonders an, sie erkennen sich in den Aussagen und können auch kritische Aspekte aufnehmen und daran weiterarbeiten. Zudem lädt das Gutachten dazu ein, Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung oder im Entscheidungsprozeß zu gehen. Gerade im Vergleich mit anderen diagnostischen Instrumenten bietet das Gutachten eine hohe „soziale Validität“, d.h. die Kunden finden die Aussagen für sie persönlich relevant und nützlich für ihren eigenen Prozeß.“
Rolf Gubser (2009), Inhaber & Geschäftsführer „Assessment & Development Center Luzern“
Ergebnisse einer Umfrage bei Kunden der Schweizerischen Graphologischen Gesellschaft (SGG) in den Jahren 2006 – 2008
Bei einem Rücklauf von 83 % haben 13 Graphologen bei 44 Kunden 84 Fragebögen eingeholt.
Demnach werden Gutachten zu 27 % im Rahmen von Neueinstellungen eingeholt, zu 17 % vor anstehenden Beförderungen und zu 49 % im Rahmen einer Standortbestimmung bzw. zur Laufbahnberatung. 87 % der Kunden fanden ihre Erwartungen durch die Gutachten klar bestätigt.
Aus persönlichen Anmerkungen auf offene Fragen geht hervor, daß graphologische Gutachten den Firmen eine wichtige Entscheidungshilfe bieten. Teure Fehlbesetzungen lassen sich damit vermeiden.
„Die Graphologie bestätigt und vervollständigt unsere Eindrücke, die wir von einem Bewerber gewonnen haben. Auch hilft sie, Unsicherheiten nach der Beurteilung des Bewerbers zu beseitigen. … Ein hoher Nutzwert ergibt sich aus dem Dialog zwischen Personalchef und Graphologen. … Hat ein Unternehmen über lange Zeit Aussagen und Beurteilungen erhalten, die sich in der Arbeitspraxis der Bewerber bestätigt haben, so kann man sich auf sie verlassen. Zahlen oder Prozente anzugeben, bleibt dann müßig.“
Hönig Wolf: Zukunftsorientierte Personalbeschaffung. Ein Leitfaden für den Praktiker. Zürich: Verlag Organisator AG
„Auch diese Methode (die Graphologie) erfreut sich trotz aller Mängel, die man ihr mit mehr oder weniger guten Begründungen schon angelastet hat, gleichbleibender Beliebtheit, wohl nicht zuletzt wegen ihrer Handlichkeit: die Schriftbeurteilung hat den unschätzbaren Vorteil, ohne physische Präsenz des Kandidaten Persönlichkeitseinblicke zu gewähren, die – wenn sie von Kennern stammen – erstaunlich nuanciert sein können.“
Spörli, Siro, Schmid, Fred W.: Das Einzel-Assessment als Baustein der Führungskräfteentwicklung (3.Aufl.)
In: Hans-Christian Riekhof (Strategien der Personalentwicklung. S. 361-372) Wiesbaden. Gabler.
„Im Auswahlverfahren für Pilotenanwärter bei der Swissair hat die Graphologie seit Jahren ihren Platz. … Der graphologische Beitrag im Selektionsverfahren wird wie folgt geortet. Die Terminologie entspricht den Kommunikationsgepflogenheiten im Rahmen der Pilotenselektion.“
- Gesamtpersönlichkeit (Niveau, Format, Profilierung, Vitalität, Temperament, Dynamik, Transparenz der Persönlichkeit)
- Soziabilität (Teamverhalten, Kollegialität, emotionelle Resonanz)
- Entwicklungsaspekt, „Entwicklungsperspektive“
- Leistungsvermögen
Abschließend der Satz eines altbewährten Kommandanten zum Stellenwert der Graphologie in der Pilotenselektion: „Ich finde, es ist ein ‘Must’, auch diese Ressource in die Pilotenselektion einfließen zu lassen.“
Gassner, Fritz: Die Graphologie in der Pilotenselektion, in: Zeitschrift für Menschenkunde (57. Jg.), S. 13 -26.
„In Deutschland gilt ein Testverfahren für obere Führungskräfte als Zumutung und Entwürdigung, und ist es weitgehend auch. Dies beginnt schon damit, daß man in einem Institut mehreren Manipulationen ausgesetzt ist, am Ende einen ganzen Tag lang. Damit wird zwischen dem, der die Stelle ausschreibt, und dem, der sich um sie bewirbt, ein sehr einseitiges Verhältnis geschaffen: Die eine Seite bietet nichts, von der anderen Seite wird alles gefordert. Allein die Notwendigkeit der Anwesenheit des Bewerbers beim Testverfahren erregt also schon meine Bedenken. Ich erstrebe immer Partnerschaft zwischen dem, der die Stelle ausschreibt, und dem Bewerber um die Stelle; das Spiel soll auf dem gleichen Platz bei gleichen Bedingungen ausgetragen werden.“
Die Industriegruppe Quandt, in der ich tätig bin, hat Tochtergesellschaften in Ländern, in denen Testverfahren auch für Führungskräfte angewandt werden. Da habe ich die Möglichkeit des Vergleichs zwischen den Ergebnissen eines Testverfahrens und eines graphologischen Gutachtens. Festgestellt habe ich, daß die Aussagefähigkeit beim Testverfahren bei allem Umstand, den es erfordert, im Fazit nicht größer ist, und sich das Risiko bei einer Einstellung dadurch nicht verringert.
So bleibt als einziger Test das graphologische Gutachten. Fast zwanzig Jahre Erfahrung habe ich mit ihm, und so glaube ich, dies genügt zu einem Urteil. Dies sieht so aus:
1. Von jedem, der als ernsthafter Bewerber in Betracht kommt, wird eine Handschriftprobe erbeten – er weiß also, daß er graphologisch beurteilt wird. Das Gutachten wird aber erst nach dem persönlichen Kennenlernen eingesehen – dies einmal, um, wie bereits erwähnt, Voreingenommenheit zu vermeiden, dies zweitens aber auch, um eine Konfrontation zwischen dem persönlichen Eindruck und dem Gutachten zu ermöglichen.
2. Das graphologische Gutachten ist uns ein Hilfsmittel zur Entscheidung, nicht die Entscheidung selbst.
3. Es kommt sehr darauf an, daß man den Gutachter gut kennt, auch seine Abneigungen und Vorlieben. Ferner kommt es darauf an, daß einer da ist, der graphologische Gutachten zu lesen versteht.
4. Zusammenfassend darf ich sagen, daß mir das graphologische Gutachten eine wichtige Hilfe ist, die ich nicht missen möchte, eine Hilfe zumal bei der Personalarbeit im Führungsbereich.
Dr. Dirk Cattepoel : Erfahrungen bei der Vorstellung und Beurteilung von Bewerbern. In: Zeitschrift für Menschenkunde (36. Jg.) S. 243 – 251.
Beurteilte Personen über ihr Gutachten
„In der Sache fühle ich mich durch die Kennzeichnung ‘Intuition’ ziemlich gut getroffen. Ich habe häufig das Gefühl, den wichtigen Kern einer Sache schnell und in gestalthafter Weise vor Augen zu haben. Das Analytische kommt später. …
Die Tendenz der Charakterisierungen geht auf eine (zu) hoch entwickelte rationale und strategische Kontrolle der Gefühlswelt. Ja, das stimmt. Aber mir ist nicht klar, was mit vitalen Kräften genau gemeint ist. …
Selbstwertgefühl: Hier wird ein entscheidender Punkt getroffen. Ich habe ein völlig schwankendes Selbstwertgefühl.
Emotionale Herbheit. Ja, leider.“
Ruth Grosse: Persönlichkeitsgutachten für Professor der Philosophie, 41 Jahre, in: Angewandte Graphologie und Persönlichkeitsdiagnostik, (41. Jg.) S. 36 – 40.
„Sensationell. Ich hätte nie geglaubt, daß die Schrift einen so treffend zu analysieren vermag. Ich bin mit dem erstellten Gutachten sehr einverstanden. Die Arbeit von Frau Dosch ist erstaunlich. Kennt sie mich? Erfreulich ist auch, daß sie mich nicht bloß als Fußballer beschrieb.“
„Ich bin überrascht, wie treffend mich Frau Esther Dosch begutachtet hat. Ich mußte staunen, als ich dabei meinen Einsatz und meine Vergangenheit überdachte. Auch stimmt es, daß ich oft keine Geduld habe abzuwarten, bis etwas gereift ist.“
„Chapeau! Mit dem Spiegel, den dieses Gutachten mir vorhält, läßt sich leben. Allerdings habe ich noch nie geglaubt, Schrift sei nicht ein Spiegel der Innenwelt des Schreibenden: Zeige mir, wie Du schreibst, und ich sage dir, wer Du bist.“
„Da kann man das Schreiben lange als Spiel mit Masken betreiben – zeigt man Handschrift, zeigt man Gesicht. Ob’s freilich das wahre ist? Dennoch: Chapeau, Frau Dosch. In der Tat fühle ich mich ab und zu groß wie eine Maus und gleich darauf klein mit ein Leuchtturm, welcher tröstlich blinkt am Rande meines Meeres, das Platz in einem Weinglas findet …“
Obersee Nachrichten 23.8.1990